Bin mal in der Spur - Städte und Inseln


Bundesland Bayern



In dieser Stadt waren wir nun schon öfter zu Besuch. Einmal zum Musical Hair, einmal um uns die Stadt wirklich anzuschauen, mit einer Stadtrundfahrt, die mir sehr gefiel,  aber was mir wohl noch lange in Erinnerung bleiben wird ,war unser zweiter Besuch. Mein Mann schenkte mir eine Reise nach München für ein Konzert für Bon Jovi  und ich freute mich wie eine Schneekönigin.  Als wir da ankamen regnete es wie aus Eimern, im Hotel angekommen,  blieben wir erst einmal da und später musste mein Mann in den Regen. Sie wissen schon. Mann, Futter jagen! Danach ruhten wir uns aus,  muss ja auch alles auf den Hüften bleiben,  sonst wäre es ja raus geschmissenes Geld. ;) Am Abend auf dem Weg zum Olympiastadion hatte es auch aufgehört zu regnen und dann konnte ich es kaum noch erwarten und Tatsache, die Hütte brannte . War einfach nur geil! Am nächsten Tag regnete es schon wieder und so blieb mir nur übrig Schoppen zu gehen und da wurde ich auch noch fündig . Dankbar für dieses unglaubliche Geschenk :)



Bundesland Berlin


Berlin

"Berlin im Wandel der Zeit" unter diesem Motto waren wir nach Berlin gekommen. Es war ein schöner Tag mit allerlei Sehenswertem. Was mich damals beeindruckte war einmal das KADEWE. Nein nicht die Schmuckabteilung, auch nicht die Etage mit den Klamotten, obwohl ich mir eine Strickjacke als Andenken mitgebracht hatte, lach, sondern es war die Schmankerletage. Ich fand das so genial, man konnte dort nett essen, wie in einem Restaurant und dann gleich einkaufen, das was einem schmeckte. Das gefiel mir gut.

Aber auch das Holocaust Mahnmal sahen wir uns an. Als ich von der Entstehung erfuhr und es in der Presse wahrnehmen konnte, wie es ausschaut, war ich zugegeben entsetzt. Wie kann man solche Betonklötzer als Mahnmal errichten.
Als wir dort vor Ort waren, ging ich durch diese Klötzer. Ich ging weit hinein und blieb stehen. Kälte. Angst. Stress. Ich war froh, als ich wieder auf dem Bürgersteig ankam, umgeben von Leben. Aber ich hatte, wenn ich das überhaupt so sagen kann, eine kleine Ahnung erfahren, wie diese Menschen um ihr Leben fürchten mussten in den vielen Lagern, zusammen und doch jeder für sich allein. Ich glaube ich habe das Mahnmal verstanden.


Und jetzt von dem Unglaublichen, wieder zu etwas Netterem.

Nach den vielen Ansichten von Berlin hatten wir noch etwas Zeit im Gepäck und so entdeckte ich das Beate Uhse Museum.
Aber, oh Schreck mein Mann wollte nicht mit hinein! Also musste ich meine Überredungskünste anwenden und siehe da, Mann kam mit. Sehr aufschlussreich. Ich hatte ja keine Ahnung, das Liebesspielzeug auch schon in den früheren Jahrhunderten Einzug hielt. Da erinnere ich mich gerade an eine Wette kurz nach dem Mauerfall. Ich hatte mit einer Bekannten gewettet, wenn ich nicht bis zu einem bestimmten Zeitpunkt verheiratet wäre, müsste ich wenigstens eine Party schmeißen. Heirat nein. Party kam.  Danach hatten wir mehr Kontakt als zuvor und als ich sie besuchte kamen wir einmal durch die Stadt an einem der Beate Uhse Läden vorbei und gingen auch hinein. Damals stand eine Verkäuferin hinter dem Ladentisch, da fragte man sich, welchem Film war sie entsprungen und die Regale voller Zeugs. Nun war das ein kleiner Laden und wir waren ständig unter Beobachtung. Nicht das wir was kaufen wollten, wir wollten einfach nur hinein gehen und uns umschauen und fanden uns mutig. :)  Wir kannten so was alles nicht. Mit gesenktem Blick und mit einem leisem Gekicher verliesen wir beide diesen Laden wieder. Die Anderen, die mit uns waren, warteten auf uns. Im Gegensatz zu ihnen, hatten wir dann etwas zu erzählen
:).



Bundesland Brandenburg



An einem Freitag verbrachten wir einen Teil unserer Zeit in Potsdam. Wir hatten uns ausgesucht die große Inselrundfahrt zu buchen und verbrachten an einem heißen und sonnenreichen Tag ganze vier Stunden auf dem Wasser. Zuerst nahmen wir auf dem Deck unsere Plätze ein, aber wussten hier könnten wir keine vier Stunden in praller Sonne aushalten. So zogen wir ständig um. Vom Deck wieder hinunter in den Salon der klimatisiert war und es sich dort gut aushalten lies und dann wieder hinauf aufs Deck oder an eine der Ausgucke zwischen Salon und Informationstheke, denn auch hier konnte man sich den Wind um die Nase wehen lassen. Mit im Gepäck war immer unser Wasser. Das konnte man auch in Literflaschen kaufen. Serviert im Eiskühler mit zwei Gläsern zogen wir also damit durchs Schiff. Und wir waren nicht die Einzigen. Allerdings empfanden wir den Literpreis der Selters als etwas zu teuer. Euro 8,50 musste man ausgeben und bei der Hitze blieb es ja nicht bei einer Flasche. Da aber mitgeführtes nicht verspeist oder getrunken werden darf, bleibt nichts anderes übrig, als in den Geldbeutel zu greifen.Doch nun zur Schifffahrt. Sie hatte uns gut gefallen. Von der langen Brücke in Potsdam mit der weißen Flotte aufs kühle Nass.Hinaus aus dem Hafen mit der "Sanssouci" und um Potsdam herum. Denn die Stadt ist eine Insel. Über einige Havelseen vorbei an malerisch gelegenen Dörfern, welche mit kleinen Schiffsanlegestellen sich zeigten. So fuhren wir zum Beispiel an Caputh und Werder vorbei bis hin zur Glienickerbrücke und danach öffnete sich dann die Silhouette Potsdams. Die Entdeckung der Landeshauptstadt Brandenburg vom Wasser aus gefiel uns gut. An den Ufern zeigten sich immer mal wieder mit viel Grün kleine Schlösser aber auch Natur pur. So viele Schwäne wie auf den Havelgewässern hatte ich noch nirgendwo gesehen. Für uns war es ein schöner Ausflug.



Bundesland Hamburg



Hamburg

Hamburg so schön 🙂 ! Bei meinem ersten Besuch war ich überwältigt von dieser Stadt, ich durfte alles sehen, was es zu sehen gab. Beim zweiten Mal fuhr ich mit meinem Mann. Schon ein paar Tage vorher beschlich mich so ein Gefühl, das wir nicht fahren sollten. Ich versuchte meinen Mann zu überreden die Fahrt zu verschieben aber,  er wollte unbedingt. Mein Gefühl war so heftig, nicht an diesem Tag zu fahren, doch er überredete mich und so fuhren wir mit einigen Leuten zusammen in der Nacht nach Hamburg.

Am sehr frühen Morgen angekommen, besuchten wir als Erstes den Fischmarkt, doch es kamen uns so viele Betrunkene entgegen,  da war ich schon bedient. Leider war nichts weiter offen so früh am Hafen, dafür schmerzten meine Fußsohlen, immer wenn ich laufen wollte, ging es nicht,  sie waren wie wund. Ich war nur froh, dass ich Hamburg in seiner Schönheit schon einmal gesehen hatte, aber es war natürlich langweilig, nur herumzusitzen. Zwar saß ich mal am Hafen, dann wieder in einer Barkasse, später im Bus,  aber ansonsten konnte ich mich an diesem Tag kaum bewegen, warum auch immer. Am Nachmittag, als wir alle zurückfahren wollten und ich wirklich das erste Mal froh war, von einer Reise wieder nach Hause zu kommen,  kehrten wir zuvor noch in ein Eiscafé ein.

Und das war der Ultimative Gau! Mein Mann ging für kleine Königstiger und ich sollte schon mal bestellen.  So bestellte ich zwei Kirscheisbecher. Die Bedienung fragte „Bitte, ich habe sie nicht verstanden?“ ich stutzte und wiederholte „Ich hätte bitte gern zwei Kirscheisbecher.“ Wieder schaute er mich an und sagte  „Es tut mir leid, ich verstehe sie nicht.“  ich dachte kurz,  das gibt es doch nicht, spreche ich  vielleicht chinesisch und so ließ ich meine Augen durch das Café wandern, denn  irgendwo musste doch die versteckte Kamera sein! Doch nichts, er fragte wieder „Was bekommen sie?“   Ich sagte   „Immer noch zwei Kirscheisbecher.“  Er wieder  „Nusseisbecher?
Nun war es so weit, ich wusste mir keinen Rat mehr und dachte zwischendurch,  „Hey wie lange ist Mann eigentlich auf Toilette, dann hätte er das hier bestellen können und sich zum Eimer machen und am liebsten hätte ich dem Kellner gesagt „Hören sie mal junger Mann, ich bin seit gestern Nacht unterwegs, habe nicht geschlafen, meine Fußsohlen brennen wie Zunder und das alles nur, weil mein Göttergatte nicht auf mich hören wollte und wenn sie mir nicht augenblicklich zwei Kirscheisbecher bringen, ja dann weiß ich auch nicht.“ “ 🙂   Ich war immer hin- und hergerissen, sollte ich ausrasten 😦  oder losbrüllen vor Lachen 🙂 . Auf seinen „Nusseisbecher“, antwortete ich nun wieder, „Nein, Kiiiiiiiiiiiiirrrrscheisbecher“  dabei sah ich ihn eindringlich an und sprach langsam,  damit er zur Not von meinen Lippen ablesen konnte. Das „I“ sprach ich sehr lang, das „R“, ließ ich rollen,  ein Bayer hätte seine helle Freude gehabt und das „Sch“,  das brachte ich auch ordentlich heraus  und guck an,  er ging und brachte zwei Kirscheisbecher und eine rote Rose und dann noch eine riesen Überraschung, mein Mann kam endlich zurück. Waaaaaaahnsinn !!!!!!!!!!


Bundesland Niedersachsen



Ein kleines Fachwerkstädtchen, welches zugegeben zu schlafen schien, wenigstens am Samstagmittag. Wir liefen durch diese Stadt und durften sehr alte Häuschen bestaunen, die schön gestaltete Fassaden zeigten, uralt aber schön. Manche Häuschen waren auch in diesem Stil bereits restauriert. Wenn auch das alte Bauwerk schön anzuschauen war, über mehr Leben in der Stadt hätten wir uns auch gefreut. Von hier aus machten wir uns dann auf den Weg nach Bad Harzburg zum Großen Burgberg.




Der Harz ist wohl immer mal eine Reise wert. Nach unserem Besuch im Kloster Wöltingerode fuhren wie die wenigen Kilometer noch, und kamen nach Goslar. Hier war ich bereits das dritte Mal zu Besuch, aber das macht ja gar nichts, denn es ist ein schönes Städtchen.Wir parkten an der Kaiserpfalz und gingen zu Fuß, ist auch nicht weit, in die Innenstadt. Hier bummelten wir durch die, wie ich finde, mitunter schönen Fachwerkansichten und vor allem sehr sehr alten Häuser, die man bestaunen kann. Sahen uns einen Hinterhof an, mit allerlei handwerklichen Gewerbe und gingen über den Marktplatz hin zur Kirche. Auch hier gingen wir wieder hinein. Die Sonne lachte vom Himmel und es waren angenehme Temperaturen. In einer Straße spielten Musikanten so schön, da musste ich kurz stehen bleiben und lauschen, und weil ich kein passendes Geld hatte, bat ich meine bessere Hälfte um etwas, damit ich es  in den offenen Geigenkasten legen konnte, und tat dies gern, sie spielten ja so schööön. Danach gingen wir zurück zur Kaiserpfalz, spazierten durch den kleinen Garten und mein Mann ging auch hinein, um sie von innen zu sehen. Ich dagegen mochte nicht mit, weil ich annahm es gäbe nur Lesematerial und Ausstellungen, und musste ihn etwas überreden doch allein hinein zu gehen, weil er zuerst nicht mochte, aber doch Interesse hatte. So ging ich also in die Sonne und setzte mich brav an das Denkmal von Kaiser Barbarossa und verweilte dort mit Smartphone und mit neugierigen Blicken, was so um mich geschah, und siehe da, gar nicht lange war mein Herr Gemahl wieder zurück, und habe mir erzählen lassen, was es so zu sehen gab. So schnell kann es gehen.



Da wo das Wasser der Nordsee auf das der Elbe trifft, dort ist Cuxhaven. Die Kugelbake, das Wahrzeichen, ist nicht zu  übersehen. Und auch stand ich an der "Alten Liebe" und sah den Schiffen zu, die auf ihre Reise gingen. Jedoch wie im Film fühlte ich es nicht. Dennoch in Cuxhaven hatte ich eine schöne Zeit, von ihr aus machte ich mich immer wieder mit meinem Mann in die Spur zu manch schönem Erlebnis.

Ein Erlebnis der besonderen Art, fand am letzten Tag, genauer gesagt, sogar in den letzten Stunden unseres Aufenthaltes statt. Der Ozeanriese "Queen Mary 2" passierte die Elbe und sollte gegen Mitternacht  an Cuxhaven vorbeiziehen. Also machten wir uns auf, um ja nichts zu versäumen, standen etwas später nahe der Kugelbake auf dem Deich und es begann zu regnen. Vorsorglich die Schirme schon eingepackt spannten wir sie auf und harten in unseren Regenjacken aus, und die Zeit verging. Wir warteten und warteten, derweil nahm der Regen zu und es wurde windig, so, dass unsere Schirme sich immer mal wieder umkrempelten und das Nass von oben fühlte sich keinesfalls gut an. Von Majestät allerdings war auch kurz nach Mitternacht noch nichts zu sehen. So standen wir im Dunkel der Nacht und froren unglaublich, es war nasskalt und das Warten nervte irgendwie, doch zurückgehen war keine Option. Den Fotoapparat immer zum Einsatz bereit, warteten wir unglaublich zwei Stunden auf dem Damm, bis endlich  seine Majestät die Güte besaß sich zu zeigen. Leise schob sich der Riese im Wasser die Elbe hoch, um anscheinend das Nordseewasser auch wirklich passieren zu können. Ich fotografierte und zitterte und als ich auf dem Display reflektiert bekam, das nur verwackelte Lichter zu sehen waren, bat ich meinen Mann, das Foto zu schießen. Doch Fehlanzeige. Auch er bekam vor lauter zittern kein Foto von Majestät zustande. Das einzige was bildlich an diese Nacht und "Queen Mary 2" erinnerte, ist ein Foto fast vollständig dunkel, mit kleinen hellen Einschlüssen, das waren die Lichter des Ozeanriesen. Aber wir waren da. Dann machten wir uns schnellstens zurück in unsere Unterkunft und sprangen unter die warme Dusche, legten uns noch einmal etwas schlafen, um drei Stunden später die Heimreise anzutreten.  Würde mich jemand fragen, ob ich "Queen Mary 2" schon einmal zu Gesicht bekommen habe, was soll ich also antworten? "Ja. Zumindest etwas im Dunkel, die Lichter, sie reichten fast in den Himmel, ich habe sie auch fotografiert, nur das sie es ist, das kann ich damit nicht beweisen."



Bundesland Sachsen


Kurort Seiffen

Mitten im schönen Erzgebirge liegt der Spielzeugort Seiffen und ist wohl vielen bekannt durch die schönen Schwibbögen und Pyramiden, Engel und Räuchermännchen und was es alles so schönes noch gibt. Da ich vor allem gern zur Weihnachtszeit mit Weihrauchkerzen räuchere, mochte ich mir einen neuen Räucherofen kaufen, denn ein älteres Exemplar war in die Binsen gegangen und so nahm ich mir vor, dieses Mal einen direkt aus dem Erzgebirge zu holen, das war mein Gefühl. Außerdem, so meinte ich, könnte ich mir auch einmal Seiffen anschauen und die bekannte achteckige Barockkirche im Ort, die ich schon oft an Schwibbögen sah.

Es war für mich ein Tag, nicht wie jeder andere. Das wurde mir nach und nach klar.

Am Morgen fuhren wir, mein Schatz und ich,  mit dem Auto ins Erzgebirge. Eine Stunde Autobahn, eine Stunde Landstraße. Auf der Autobahn aber so dichter Nebel, "Oh nicht so gut", dachte ich mir und bat die Engel den Nebel zu lichten, glaubte aber nicht wirklich daran, weil der so, so dicht war. Von der Autobahn runter und auf der Landstraße auch Nebel und ein großer LKW vor uns. Überholen ging nicht, weil der Gegenverkehr erst sichtbar wurde, als er auf unserer Höhe war. Doch auf einmal wurde es hell. Unglaublich!  Freude! So wünschte ich mir noch, dass im Kreisverkehr der LKW eine andere Abfahrt nehmen würde als wir und zack, fuhr er tatsächlich anders. Freude! Dann waren wir nach 2 Stunden Autofahrt in Seiffen angekommen. Beide mussten wir auf Toilette. Ein riesengroßer Parkplatz, aber keine Toilette in Sicht. In so einer Urlaubsgegend und keine Toilette meinte ich, müssen wir halt warten bis wir irgendwo einkehren. Zack, mein Mann lachte und meinte "Schau mal eine Toilette." Freude!  "Hast du fünfzig Cent? Wir brauchen beide fünfzig Cent!" "Oh" meinte ich "Einen fünfziger habe ich noch, ansonsten nur Centstücke." Also hätte nur einer von uns beiden erst einmal gehen können. Doch dann, Freude! Nur die Damentoilette brauchte den fünfziger und so hatte ich den, für mein Bedürfnis.

Von dort aus gingen wir nun durch den Ort und sahen ganz viele Geschäfte mit allem Weihnachtlichen, was es so gab. Wir schauten uns auch in einer Schauwerkstatt um. Es war sehr schön und wir kamen im nasskalten Herbst schon etwas in Weihnachtsstimmung. Nun war ich auf der Suche nach einem Räucherofen und ich hatte immer schon mit einem Räucher-Engel geliebäugelt, doch nie sah ich einen, und meinte das ist wohl eine Marktlücke. Im ersten Geschäft fand ich nicht das, was mich begeistert hätte. Bei mir muss es mit meinem Gefühl passen. Im zweiten fand ich einen schönen Ofen :) . Dazu suchte ich mir noch einen kleinen Engel und so kam beides mit. Freude!

Danach besuchten wir die Barockkirche. Hier hielten wir kurz inne. Von hier aus gingen wir zurück zum Parkplatz und kamen noch an einigen Geschäften vorbei. In allen Geschäften, die wir besuchten, fragte ich nach einem Räucher-Engel, jedoch alle verneinten, einige meinten sogar, das gäbe es gar nicht. Ich glaubte es, weil ich auch noch nie einen gesehen hatte. Räuchermännchen, Häuser, Öfen, alle möglichen Berufsgruppen wurden zu Räuchermännchen gemacht, warum nur noch nie ein Engel, das beschäftigte mich. Es machte mich sogar etwas ärgerlich, weil ich mir das einfach wünschte, und doch gab es so wohl keine Räucher-Engel. In ein Geschäft mochte ich dann noch hinein, bevor wir die Rückreise antreten wollten. Ich betrat den Laden, und sah mich um und da saß mein Engel auf einer blauen Wolke mit einer kleinen Pyramide in seinen Händen. Sein Haar zu Zöpfen gekämmt und wartete wohl nur auf mich, das ich unter ihm die Weihrauchkerze verstecke. Freude! Allerdings hatte ich nun schon einen Ofen und dachte für mich, es wird langsam teuer, doch ich hatte so lange danach Ausschau gehalten, auf der anderen Seite müsste es ja nicht unbedingt sein. Mein Schatz meinte, "Wenn er dir so gut gefällt, dann kommt er mit", also kam er mit, und als ich zur Kasse kam, meinte der Kassierer "Den mache ich ihnen noch preiswerter, ist nämlich unser letzter." Freuuuuuuuuuuuude !!!!!!!!!!!!!!!!!!!! 


Und weil wir an diesem Tag gerade im Erzgebirge waren, machten wir noch einen Abstecher nach Neuhausen, ins Nussknackermuseum. Dort mochte ich die größte Spieluhr der Welt einmal sehen, die zu jeder vollen Stunde die Nussknackersuite von Tschaikowski spielt und wir lauschten Punkt 12 Uhr dieser Melodie. Im Museum gefiel es mir gut, obwohl ich keineswegs jemand bin, der immer und überall in Museen unterwegs sein möchte. Manches war sehr interessant, denn aus vorherigen Jahrhunderten und auch aus verschiedenen Ländern sahen wir Nussknacker. Mein Gefühl war, die sahen schöner aus, als die heutigen, weil einige davon nicht so eine Einheitsmaske trugen, sondern Detailfreudiger waren. So sahen wir zum Beispiel Könige und auch alte Männermasken als "Nussknacker" nur weiß ich jetzt gerade nicht mehr aus welchem Land sie waren. Der Besuch im Museum, war interessanter für mich, als ich erst annahm, dass er es sein könnte. Eigentlich wollte ich nur die größte Spieluhr der Welt sehen, doch sie konnte nur besichtigt werden, mit einem Besuch im Museum. Und dann durften wir noch im Außen die zwei Riesen-Nussknacker besichtigen, beide sind im Guinness Buch der Rekorde.



Es wurde wohl einmal Zeit das Zuhause näher kennenzulernen. So machten wir uns also heute auf, wohlgemerkt mit der Straßenbahn und fuhren Richtung City. Drei Stunden per Pedes durch die Straßen von Leipzig von Kirche zu Kirche von Straße zu Straße und so weiter, auch unter Einsatz meines Lebens, ich stand wohl mitten auf einer dreispurigen Straße, so sagte mein Mann und knipste  was das Zeug hielt. Schließlich gibt es ja die wunderbare Erfindung Hupe von der Mann oder Frau auch hätte Gebrauch machen können, aber es ging alles gut. Ein wenig war ich doch über mich erstaunt, weil ich Leipzig schon als Kind kannte, früher fuhr ich mit Mama in den Zoo und konnte die Nacht zuvor nicht schlafen vor Aufregung wohlgemerkt, aber die Tiere in den Käfigen taten mir sehr oft sehr leid und das blieb auch so. Heute fühle ich immer noch so. Später arbeitete ich in dieser Stadt und als ich eine neue Arbeit fand außerhalb, wohnte ich in Leipzig. Nun gut, so begannen wir am Hauptbahnhof unsere Runde und wer ihn noch von früher kennt weiß, es hat sich sehr viel getan. Zu einer riesigen Shoppingmeile hat er sich gemausert mit sehr viel Licht auf zwei Etagen, auf der dritten dann fahren die Züge in alle Richtungen ab. Genau weiß ich es nicht mehr, aber ich glaube er war einmal der größte Sackbahnhof Europas. Von hier also gingen wir hinaus in die Stadt und das Wintergartenhaus grüßte mit dem Messezeichen auf seinem Dach. Es ist das zweitgrößte Hochhaus Leipzigs. Auf der anderen Seite grüßte uns das einstige Hotel "Astoria". Etwas erschrocken war ich, denn es hatte von seinem Glanz nichts mehr übrig. 1983 feierte ich damals dort mit Kolleginnen und Kollegen die erfolgreiche Verteidigung meiner Hausarbeit, welche zur Lehrausbildung gehörte und keiner von uns wusste so recht wie gekleidet wir dort hingehen sollten.  Eine Kollegin, ich mochte sie sehr gern, kam mit einem neuen Oberteil und Rock. Ich fragte ob sie sich extra dafür ein neues Oberteil gekauft hätte und sie lachte und meinte ja, es ist ein Nachthemd das sie gekürzt hätte und sie hob doch tatsächlich unter dem Tisch etwas ihren Rock und zeigte mir die Fransen, denn sie hatte nicht einmal den Stoff um genäht. Noch heute muss ich darüber feixen, so ein verrücktes Huhn war sie. Aber wir waren halt in einer für DDR Verhältnisse tollen Bar bis spät in der Nacht. Heute ist es für mich nicht mehr denkbar. Doch nun weiter. Wir gingen also durch die City hin zur Nikolaikirche. Sie ist die älteste und größte Kirche der Stadt und hier begannen die Friedensgebete und somit die friedliche Revolution 1989. Selbst war ich damals nicht in der Kirche, aber mit einer damaligen Freundin fanden wir uns immer vor der Kirche zur Demo ein und demonstrierten. Ein wenig stolz bin ich da schon noch auf uns, dass wir nicht nur meckerten, sondern etwas dagegen unternahmen. Meine Mutti hatte oft Angst um mich in diesen Zeiten, aber für mich ging Gott sei Dank alles gut aus. So nahmen wir uns heute auch Zeit für die innere Einkehr in der Nikolaikirche und danach begaben wir uns wieder ins Freie. So spazierten wir zum Barfußgässchen und sahen die älteste Kaffeeschänke Europas "Coffe Baum."  Von hier aus steuerten wir den Markt an und kamen zum alten Rathaus. Dieses gefällt mir gut mit seinen Arkaden.

Weiter sahen wir uns im Herzen der Stadt die alte Handelsbörse an, das älteste Barocke Bauwerk Leipzigs. Davor steht ein Denkmal gewidmet Johann Wolfgang von Goethe. In der Nähe findet sich auch Auerbachs Keller. Dort begegneten wir auch Faust und Mephisto und den verzauberten Studenten. Bisher war ich zweimal im Auerbachs Keller dinieren. Wie gut das klingt oder? Allerdings empfand ich es als bessere Mitropa. Weiterhin gibt es in Leipzig auch viele schöne Einkaufspassagen unter anderem auch den Petersbogen. Denkmäler gibt es auch genügend so zum Beispiel, eines gewidmet Johann Sebastian Bach und Felix Mendelssohn Bartholdy.  Weiter ging es hinauf zum Verwaltungsgericht ein imposanter Bau, diesen streiften wir kurz mit den Augen und gingen vorbei am neuen Rathaus. Hier habe ich vor Jahren einmal als ehrenamtliche Garderobiere gearbeitet im Rahmen der Hospizarbeit. Und hier haben wir auch unsere Eheschließung angemeldet, doch geheiratet haben wir in der Stadt aus der mein Mann stammt. Ich erinnere mich noch gut an die Anmeldung im Rathaus. Wir saßen im Flur und warteten darauf aufgerufen zu werden und es plätscherte ein Wasserbrunnen in unserer Nähe, schön anzusehen und gut für das Raumklima, aber ich musste ständig für kleine Mädchen. Die Aufregung und das Plätschern machten es möglich :). Vom neuen Rathaus, das im Stil des Historismus erbaut, führte uns unser Weg weiter hin zum Gewandhaus. Hier waren wir auch schon einmal Gast, im Zuge der Aufführung eines Musicals. Die besondere Akustik hier, hatte mich Tränen weinen lassen, so schön waren die wunderbaren Klänge und Sänge der Stars. Doch bevor wir hier ankamen, spazierten wir vorbei an der Moritzbastei, der einzige erhaltene Abschnitt der Leipziger Stadtbefestigung ist heute ein bekanntes Kulturzentrum und gleich nebenan der Uniriese. Er ist Leipzigs größtes Hochhaus mit einer Höhe von 142m. Bei uns wird er auch Zahn genannt, weil der Stil des Hauses einem Zahn ähnelt. Besser gesagt oder geschrieben der Kopf des Hauses. Später kamen wir noch zur Oper, hier waren wir auch drinnen, um uns das Ballett "Schwanensee" anzusehen.  Und neben an steht das Paulinum, es entstand zwischen 2007 und 2017. 
Nach unserem kurzen Abstecher zum Völkerschlachtdenkmal mochten wir noch die Russische Kirche sehen. Auch sie wurde 1913 eingeweiht.

Als wir vor ihr standen, knipste ich mit meiner Kamera und es kamen auch zwei ältere russische Frauen zur Kirche. Im Aushang stand, das die Besichtigung nur bis 16 Uhr möglich war und da es schon viertel nach war, meinte ich es ginge nicht mehr. Allerdings machten die beiden Frauen sich auf den Weg die Treppen zur Kirche nach oben zu steigen und so meinte mein Mann, wir sollten doch auch mal  gucken ob die Kirche noch offen wäre. Oben angekommen entnahm eine der Frauen ein Kopftuch aus ihrer Handtasche und ich meinte noch - Ach Gott, sie möchte sich doch nicht mit dem dünnen Tuch auf die Steine setzen - doch sie legte sich dieses um.  Ich schnallte es immer noch nicht, doch mein Mann meinte dann, du musst mit Kopfbedeckung in die Kirche sonst kannst du da nicht rein. Mir war es neu und ich hatte kein Kopftuch, aber einen großen langen grauen Schal. Etwas unsicher, ob man mich so in der Kirche dulden würde, fragte ich die Kopftuchträgerin mit Handzeichen, ob das so gehen könnte. Sie lächelte etwas und meinte in Russland ist nur Kopftuch erlaubt, aber hier würde es wohl auch so gehen. Ja so hatte ich ein Gefühl in mir, ach schade kein Kopftuch dabei, hoffentlich geht es so.  So ging ich also mit meinem Schal übern Kopf in die Russische Kirche und hoffte man würde mich nicht davonjagen oder einsperren. Ein wenig seltsam kam ich mir vor, aber das Gefühl verabschiedete sich, als ich die anderen Frauen sah, allerdings mit Kopftüchern, aber auch Mützen, da habe ich aber auch keine, hahahahahaha. So kaufte ich also weder Kopftuch noch Mütze dafür eine Kerze, entzündete sie und betete vor den sehr schönen Ikonen. Ich weiß nicht wie viele es waren die wir sehen durften, vielleicht die Hälfte von 78 die in dieser Kirche sind. Sie war ganz anders als unsere Kirchen, aber ich empfand die Energie als schön und herzlich und bin dankbar das ich es heute schaffte in diese Kirche zu gehen. Schon oft hatte ich den Wunsch, aber immer wieder war es in Vergessenheit geraten. Doch nun hat die liebe Seele Ruh. So hatten wir also einen schönen Nachmittag und ich möchte nicht vergessen zu erwähnen, es gibt noch mehr was wir gesehen haben. So kamen wir vorbei an der Thomaskirche, dem Kaffeehaus Riquet, hier befindet sich ein Wiener Café, aber vor allem das Gebäude ist sehr schön, der Musikschule, der alten Nikolaischule. Spazierten vorbei am Bachmuseum und an Bartels Hof mit einem schönen Hinterhof. Und genau hier begegneten mein Mann und ich uns zum ersten Mal. Nicht zu vergessen die vielen schönen Cafés in der Stadt die sehr einladend sind. Und ich weiß, ich habe das eine oder andere nicht mit aufgezählt, weil es doch sehr viel ist, was man sich hier anschauen könnte. Aber für einen Nachmittag war es ganz ordentlich. Sind sie mal in der Nähe schauen sie doch mal nach Leipzig rein.



Es ist ein ganz bekanntes Monument. Dieses Denkmal wurde 1913, also 100 Jahre nach der Völkerschlacht eingeweiht, nach einer Bauzeit von 15 Jahren (1898-1913).  Es ist 91 m hoch und hat noch andere beeindruckende Zahlen zu bieten. So zum Beispiel 26500 Granitpophyrblöcke und 120000 Kubikmeter Beton, welche für den Bau verwendet wurden. Der Geschichte also auf der Spur .  Ein Mahnmal, so meine ich, das gefühlsmäßig erkundet werden möchte, um zu verstehen. Der Bau an sich mit seinem inneren, das genau so groß daher kommt, sowie die Reliefs rundherum der Innenkuppel, die Krypta mit ihren großen Figuren und die Halle die auch ihre Figuren riesengroß zeigt sie alle erzählen. An Napoleons Schreibtisch kamen wir vorbei und durften aus dem Fahrstuhl heraus sehen, wie die Bauweise stattfand. Am Ende unseres Besuches hatten wir noch einen angenehmen Ausblick über die Stadt.




Bundesland Sachsen-Anhalt



Vom Kloster Jerichow unweit entfernt liegt die Hansestadt Tangermünde an der Elbe. Wir parkten das Auto ab und machten uns auf den Weg zur Innenstadt, welche auf uns einladend wirkte. Hindurch durch die Stadtmauer mit ihrem Turm auf der einen Seite bis zur Stadtmauer mit einem weiteren Turm auf der anderen Seite, liefen wir durch eine lebendige Stadt. Kleine Geschäfte und Cafés luden zum Bummeln, Verweilen und Einkehren ein. Abgesehen von der gut erhaltenen Stadtmauer beeindruckte mich noch das Historische Rathaus dieser Stadt. Für mich ein echter Hingucker. Die Straße die wir gingen, war gesäumt von kleinen, aber hübsch restaurierten Häuschen. Auf unserem Weg lag noch die Kirche St. Stephan. Hier hielten wir kurz inne, um dann wieder weiterzugehen. Diese Stadt hatte einiges zu bieten an schöner Backsteinkunst und ist eine Reise wert.





Bundesland Schleswig-Holstein


Helgoland

Diese Insel kenne ich, seit ich denken kann. Meine Mutti sprach einst von ihr und das sehr oft, so habe ich es zumindest in meiner Erinnerung. Als Kind war sie so fasziniert von den Urlaubserzählungen ihrer Lehrerin, das es ihr sehr gut da gefallen hätte, das meine Mutti sich als Kind schon erträumte einmal wenigstens, auf diese Insel zu reisen. Als das Alter auch an meiner Mutti nicht spurlos vorüberzog, meinte ich immer, solang sie noch nicht auf Helgoland war, wird sie auf dieser Welt vergnügt weilen.  Irgendwann war es dann so weit, meine Eltern gingen auf Reisen, dies taten sie eigentlich viel zu wenig. Ihr Ziel, Helgoland. Nach ihrem Urlaub erzählte meine Mutti mir von ihrer Reise und ich glaubte, ich hätte ein Déjà-vu.

Und wie das Leben manchmal so spielt, mochte auch ich nun diese Insel im Meer besuchen und machte mich in meine Spur mit meiner besseren Hälfte. Von Cuxhaven aus ging die Reise über das Wasser bis kurz vor Helgoland. Hier wurden mir mit kleinen Booten zum Ufer geschippert. Für mich ein Erlebnis. Dann erkundeten wir die Insel auf unsere eigene Art und Weise per Pedes. Sahen von der Oberstadt hinunter zum Meer und ich versuchte in meinem Gefühl zu bewerkstelligen, wo ich mich gerade befand, mitten im Meer auf einem Felsen.

 

Sylt

Da waren wir reif für die Insel und wollten zurück nach Westerland! Guter Song, trällere ich immer mit, wenn ich ihn mal höre und es gibt auch auf Sylt Fischbrötchen. Da kamen sie einst von Großbritannien bis Sylt geschwommen und ein Fischer meinte  "Von so weit her kommst du, da bist du doch sicher matt?"   "Yes!"  antwortete ihm der Hering.  So oder so ähnlich hieß es. Der Hering hätte die Frage mal lieber nicht bejaht, doch so ging es aufs Brötchen,  hohohohoho :) :) muss heute immer noch darüber feixen . Wir kamen mit dem Bus auf der Autofähre nach Westerland hier her, und bekamen im Bus eine Inselrundfahrt. Auch eine schöne Insel. Doch glaube ich, alles haben wir nicht gesehen.